Wer Unterstützung benötigt, um einen naturwissenschaftlichen Tagungsband zu verwirklichen, sucht bei Google und Co. wahrscheinlich zunächst unter den Begriffen wissenschaftliches Lektorat, Lektorin oder Wissenschaftslektor. Seltener wählt er das Suchwort Textredaktion. Die Trefferliste ist lang und führt zu Dienstleistern, die oft Germanistik oder Sprachwissenschaften studiert haben.
Lektorat: Was für Wissenschaftsjournalisten spricht
In die Suchmaschine „Wissenschaftsjournalist“ einzugeben, wenn es um einen wissenschaftlichen Tagungsband geht, ist eher ungewöhnlich. Doch Journalisten zeichnen sich aufgrund zahlloser Interviews dadurch aus, mündliche Äußerungen an die Schriftsprache anpassen zu können. Zudem ist es für einen Wissenschaftsjournalisten anders als für manchen Lektor normal, im direkten Kontakt mit Experten aus Medizin, Chemie oder Umweltwissenschaften zu stehen. Im Falle eines Tagungsbandes ist das für die Abstimmung des wissenschaftlichen Manuskripts notwendig. Wenn der Wissenschaftsjournalist eine Naturwissenschaft studiert oder sogar selbst geforscht hat, ist er zudem mit wissenschaftlichen Publikationen und beispielsweise Zitiergewohnheiten bestens vertraut.
Beispielhaft
Ein beispielhaftes Ergebnis meiner Arbeit als Lektor und Textredakteur ist der Tagungsband „Infektionen und Gesellschaft. COVID-19, frühere und zukünftige Herausforderungen durch Pandemie“, herausgegeben von Ansgar W. Lohse von der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Näheres dazu finden Sie hier. Dass ich mich schon häufiger mit Pandemien journalistisch beschäftigt habe, half mir beim Übertrag der Vorträge in die passende schriftliche Form.
Update 2022
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg hat mir ein zweites Mal ihr Vertrauen geschenkt: Im November 2022 erschien der Tagungsband „Infektionen und Gesellschaft — Was haben wir von COVID-19 gelernt?“. Das Lektorat lag wiederum bei mir.